„Hallo Westfalia,
eigentlich weiß ich nicht einmal selbst wie es mir geht. Kann mir jemand diese Frage beantworten? Ich glaube nicht.“
Hallo Freund des Schreibens,
wie versprochen erhältst du auf diesen Weg unsere Antwort. Danke, dass du uns deinen Brief zukommen lassen hast.
Wir selbst setzen ein funktionierendes Leben und Dinge, die wir geschafft haben, damit gleich, dass es uns gut geht- aber das muss nicht so sein. Doch dafür bekommen wir nur ein inneres Gespür, wenn wir uns mit uns selbst beschäftigen, wenn wir Zeiten haben, wo wir uns selbst ganz ehrlich fragen:
Wie geht es mir? Was liegt an Gefühlen Gedanken unter all dem, was ich gerade tue und erlebe?
Wenn es dir bewusstwird, dass es dir aktuell nicht gut geht, ist das zunächst nichts Schlimmes. Solche Stimmungsschwankungen sind normal und gehen in der Regel auch wieder vorbei. Erst wenn du über einen längeren Zeitraum täglich aufwachst und du sagst: „Mir geht es nicht gut“, ist es unter Umständen Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Wer sich chronisch schlecht fühlt und niedergeschlagen ist, könnte an einer seelischen Erkrankung wie zum Beispiel einer Depression leiden.
Ist die Übellaunigkeit dagegen nur ein vorübergehender Zustand musst du dir keine Sorgen machen. Du solltest es sogar nicht! Wer sich auch noch aktiv damit beschäftigt, dass es ihr oder ihm nicht gut geht, könnte das Gefühl eher noch verstärken.
Tröste dich lieber damit, dass du nicht alleine bist – und vermutlich auch andere Menschen gerade von sich sagen: Mir geht es nicht gut. Zu akzeptieren, dass deine Laune oder Stimmung gelegentlich auch mal „down“ sein dürfen und du eben nicht permanent glücklich sein musst, ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung.
Was du indessen auf keinen Fall tun solltest, ist in Selbstmitleid zu versinken. Trübsal, schlechte Laune oder das Gefühl, dass es dir nicht gut geht, werden davon nicht verschwinden, im Gegenteil: Wenn du dir einredest, dass es wirklich schlecht geht und dass du vom Pech verfolgt bist, wirst du ganz sicher nicht von „mir geht es nicht gut“ zu „es geht mir blendend“ wechseln. Du gerätst so eher in eine Abwärtsspirale.
Mach dir stattdessen bewusst: Schlechte Laune und damit das Gefühl, dass es dir nicht gut geht, trifft jeden einmal. Schließlich kann es im Leben nicht immer nur bergauf gehen. Wichtig ist, dass sich der aktuelle und vorübergehende Zustand nicht manifestiert. Unter Umständen kann es schon helfen, wenn du dich bewusstmachst, dass das Tief auch wieder vorübergeht.
Auf weitere schöne Briefe…
Dein Freund des Schreibens
Familienzentrum Westfalia